Gemeinsame Skulpturen von Margot Luf und Stefan Becker (†)
"Wie reizvoll ein Dialog zwischen Skulptur und Farbe sein kann, ist derzeit in der Galerie Bauer & Bloessl zu sehen. Seit sieben Jahren arbeiten die Bildhauerin Margot Luf und der Maler Stefan Becker zusammen: gleichberechtigt, wie sie beide betonen. Früchte ihrer Kooperation sind nämlich keine herkömmlichen, farbig "gefaßten" Plastiken. Vielmehr interpretiert die Malerei Beckers einerseits die geometrisch gebauten Skulpturen seiner Partnerin, andererseits verändert sie aber auch den Ausdruck der dreidimensionalen Objekte entscheidend. So wird etwa ein gedrungener Keramikkörper durch expressiv aufgemalte Dreiecke quasi in Bewegung gesetzt; durch die unruhige Strukturierung entsteht so etwas wie pulsierendes Blut unter durchscheinender Haut. Die Arbeiten von Margot Luf, unter denen sich alle klassischen Bildhauer-Formen wie Halb- und Ganzfiguren, Kreuze, altar- und stelenähnliche Gebilde befinden, sind vielfach Assemblagen aus den verschiedensten Materialien. Lehm, Holz, Metall sind auf überraschende und unkonventionelle Art und Weise zusammenmontiert. Die Bemalung aus meist schwarzen, weißen, roten und dunkelblauen Linien und Flecken, macht daraus erst ein Ganzes, gibt den Dingen Tiefe und Lebendigkeit."
Nürnberger Nachrichten, 1988
"...schlank aufstrebende Stelen, bei denen figurale Anklänge wie bei Idolfiguren auf ein Minimum reduziert sind. Aus grobem Material, bewußt roh zusammengezimmerte Menschenbilder, die wie stumme, geheimnisvolle Wächter die kleine weiße Galerie dicht bevölkern. Die vehement eingesetzte Farbe ist hier mehr als illustrierende Fassung, harmonisiert einerseits die Gegensätze der Materialien und kontrastiert in heftigen Konvulsionen zum statischen Aufbau der Skulpturen; dabei gelingt es in den besten Fällen, die einfachen Konstruktionen mit expressiver Kraft intensiv aufzuladen."
Gert Gliewe, Abendzeitung, München, 1983